Kürzlich veröffentlichte die Tagessschau einen Bericht über einen Mann, dem in Griechenland bis zu 10 Jahre Haft wegen Kindeswohlgefährdung drohen. Grund für die strafrechtliche Verfolgung: Sein sechsjähiger Sohn stirbt bei der Überquerung der mittlerweile von Pushbacks geprägten Seegrenze zwischen der Türkei und Griechenland, als das Schlauchboot vor Samos kentert.
Gibt es eine solche "fahrlässige Flucht" über das Mittelmeer? Unsere Antwort ist ganz klar: Nein.
Es ist ein bekanntes Vorgehen. Staaten machen ihre Grenzen zu tödlichen Zonen und wenn Menschen dort ihr Leben verlieren, wird die Gefährdung als eigenverantwortliche oder gar schuldhafte Handlung dargestellt.
Dieses Narrativ kaufen wir nicht ab. Eine Grenze ist weder natürlich, noch natürlich gefährlich. Die Gefahr wird vorsätzlich als Abschreckungsversuch durch staatliche Maßnahmen geschaffen. Die Schuld an dem Tod des sechsjährigen Jungen liegt bei der griechischen Regierung, bei Frontex, bei der Deutschen Bundespolizei. Wer die „Grenzsicherung“ über Menschenleben stellt, hat sich von europäischen Werten lange verabschiedet.
Den Artikel der Tagesschau findet ihr unten.
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